QUO VADIS?

Der Auftakt der Veranstaltungsreihe Hier & Jetzt in Leuk ist in der vergangenen Woche mehr als geglückt: Das Schloss Leuk sowie das Konzept „Hier & Jetzt“ bietet die einzigartige Gelegenheit, Musik und Literatur trotz grössten Restriktionen zu erleben, dem Alltag wenn auch nur einer Viertelstunde zu entfliehen. Heute Freitag Abend lädt der ursprünglich aus Leuk stammende Sänger und Komponist Javier Hagen gemeinsam mit Ulrike Mayer-Spohn als Duo UMS `n JIP zu einem musikalischen Erzählabend zwischen Neuer und Alter Musik ein: Lieder auf Gedichte von Emily Dickinson, Victor Hugo sowie Vertonungen von Luis Codera Puzo und Erik Oña auf Textvorlagen von Irène Gayraud wechseln sich mit traditionellen Adventsliedern ab.

Wohl erst gemeinsam mit den letzten Klängen des heutigen Abends wird gewiss sein, wie es mit der Reihe „Hier & Jetzt“ des Rhonefestival für Liedkunst unter der Leitung von Franziska Heinzen weitergehen wird: Im November bot die Reihe tägliche Veranstaltungen vor 8-9 Personen in der Sebastianskapelle in Brig an. Auf Initiative von Sarah Brunner erklingen seit dem ersten Advent sonntägliche Konzerte in der Dreikönigskirche in Visp sowie auf Initiative der Leukerin Andrea Steiner finden jeweils vom Donnerstag bis Samstag kulturelle Kurzveranstaltungen im Schloss Leuk statt.

Eben diesen Samstag würde Andrea Steiner selber mit drei Vorstellungen sowie einer Zusatzvorstellung in Leuk auftreten: Im September 2020 schloss sie gemeinsam mit Jacqueline Gerber die Clownausbildung an der Theater- und Clown Schule Yves Stöcklin ab. Als „freulein sempre und modesta“ setzt sich das Duo über den gemeinsam Versuch, sich auf einen Stuhl zu setzen, mit Themen wie Freundschaft, gegenseitige Unterstützung und Eigensinn auseinander. Ebenso bietet das Programm eine humorvolle Anleitung, wie die diesjährigen Weihnachtsfeierlichkeiten doch noch zum unvergesslichen Erlebnis werden könnten.

Am Sonntag würde bereits das dritte Weihnachtskonzert in der Dreikönigskirche Visp erklingen: Die seit kurzem wieder im Wallis lebende Geigerin Désirée Pousaz musiziert gemeinsam mit Franziska Heinzen und Sarah Brunner barocke Werke zum Gaudete-Sonntag. Désirée Pousaz widmet sich mit besonderem Engagement solistischen und kammermusikalischen Werken von Komponistinnen. So wird auch am Sonntag eine hochromantische Meditation der Komponistin Clara Faisst für Stimme, Geige und Orgel erklingen.

Das Festival-Team schaut mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das bevorstehende Wochenende: Konnten die drei Standorte Brig, Visp und Leuk in 6 Wochen bereits 55 honorierte Künstlerauftritte garantieren, 22 weitere Künstlerauftritte von neuen Hackbrettklängen (Ephraim Salzmann) über entrücktes Heim- und Fernweh (Walliser Seema) und bis zu Zauberkünsten (Lionel Dellberg) und barocken Oboenklängen (Yann Martig) würden bis Ende Jahr folgen. Ob und wie die Veranstaltungen weitergeführt werden, ist der Festival-Homepage www.rhonefestival.ch ab Freitag Abend zu entnehmen.